Presseinformationen 2022

Hannover, 28. August 2023

Soldaten spenden für „Kleine Herzen“

Scheckübergabe in der MHH-Kinderklinik / Fast 2.000 Euro für neues Projekt

 

Große Freude herrschte jetzt in der Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Soldaten der „Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr“ überreichten einen Scheck über 1.883 Euro für herzkranke Kinder. „Das ist super, das ist klasse. Wir bedanken uns für diese großzügige Spende“, sagte Ira Thorsting von „Kleine Herzen Hannover“. Sie ist Gründerin und stellvertretende Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins. Auch Professor Dr. Philipp Beerbaum freute sich über die gespendete Summe. Als Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und der Pädiatrischen Intensivmedizin ist er mit seinen Mitarbeitenden jeden Tag für die kleinen Patienten im Einsatz. „Es ist sehr ermutigend, dass es im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen ist, dass es auch herzkranke Kinder gibt“, so Professor Beerbaum. Das sei vor allem auch dem großen Engagement der „Kleinen Herzen Hannover“ zu verdanken.

 

Seit mehr als zehn Jahren spenden die Feldjäger regelmäßig für den Verein. „Wir sammeln jedes Jahr aufs Neue bei unserer Weihnachtsfeier mit rund 500 Personen“, betonte Leutnant Boris Schmuda. Bis zur Corona-Zeit hatten die Soldaten nur den Reinerlös der Weihnachtsfeier gespendet. „Jetzt aber haben wir uns dazu entschlossen, auch noch bei den quartalsmäßigen Blutspenden für herzkranke Kinder zu sammeln“, erklärte Stabsfeldwebel Ingo Henkenjohann. Er und seine Kollegen hätten sich mit den Jahren davon überzeugen können, dass das Geld für die herzkranken Kinder sinnvoll eingesetzt wird. „Hier wird wichtige Arbeit geleistet – das wollen wir gerne unterstützen“, ergänzte Stabsfeldwebel Sönke Martschinke.

 

Das jetzt gespendete Geld will „Kleine Herzen“ für sein jüngstes Hilfsprojekt verwenden. Der Verein finanziert ab sofort eine Psychologin, die den betroffenen Eltern der Herzkinder für Gespräche zur Verfügung steht. Die 27jährige Psychologin Alexandra Kniese wird dafür ab jetzt im Einsatz sein. „Zunächst finanzieren wir dieses Projekt für eine Halbtagsstelle im ambulanten und stationären Bereich. Als jährliches Volumen haben wir etwa 37.000 Euro vorgesehen“, sagte Ira Thorsting. Wie wichtig eine professionelle Beratung und Betreuung ist, machte Professor Beerbaum bei der Scheckübergabe deutlich. „Die Familien sind durch ihr krankes Kind sehr belastet. Darum ist eine psychologische Hilfe enorm hilfreich“, erklärte der Klinikdirektor. Eines aber dürfe man dabei aber auch nicht vergessen – das müsse den Eltern immer wieder mitgeteilt werden: „Wir können den herzkranken Kindern heutzutage sehr gut helfen. Neun von zehn Patienten können später ein normales Leben führen.“ In den letzten Jahrzehnten habe sich in dem Bereich der Kinderkardiologie sehr viel getan, so Beerbaum. Das sei vor einigen Jahrzehnten noch ganz anders gewesen: „In der 60er Jahren sind die meisten noch gestorben.“

 

Bei der nächsten Weihnachtsfeier der „Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr“ im Dezember soll wieder für die „Kleinen Herzen Hannover“ gesammelt werden. Dabei will der Verein die Veranstaltung dann auch mit weiterem Informationsmaterial versorgen. „So eine regelmäßige und tolle Unterstützung ist für uns enorm wichtig, damit wir auch kontinuierlich helfen können“, betonte Ira Thorsting.

(Text & Foto: Johann Ahrends)

Von links: Dr. oec. Tr. Nilgün Kimil (Psychosoziale Betreuerin der MHH-Kinderherzklinik), Leutnant Boris Schmuda (Leiter Wissensmanagement der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr), Ira Thorsting (Gründerin „Kleine Herzen“ und stellv. Vereinsvorsitzende), Prof. Dr. Philipp Beerbaum (Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin der MHH), Stabsfeldwebel Ingo Henkenjohan und Stabsfeldwebel Sönke Martschinke von der der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr.

 


Springe/Hannover, 10. Januar 2022

Eine Hymne für die Herzkinder

Vereinsmitglied Ralf Grabowski ist Musiker und Komponist

 

Dieses Lied geht im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen. Wenn Musiker Ralf Grabowski aus Springe seine Gitarre anschlägt und die Vereinshymne singt, dann setzt er sich für die herzkranken Kinder in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ein. Mit seinem selbst komponierten Song appelliert er an die Spendenbereitschaft seiner Zuhörer. Im Refrain heißt es: „Große Herzen brauchen wir so sehr und es werden immer mehr.“

 

Entstanden ist das Engagement des Musikers vor 15 Jahren auf dem Stadtfest in Springe. „Dort haben meine Frau und ich Ira Thorsting kennengelernt“, erzählt Grabowski. Sie habe dort für ihre damalige "Initiative Kleine Herzen" geworben und Spenden gesammelt. Ralf Grabowski spielte mit seiner Band „Schwarz-Weiss“ auf dem Stadtfest. „Ich fand die Ideen und das Engagement von Ira großartig und so habe ich meine Bandkollegen spontan dazu überredet, die Gage unseres Auftritts für den guten Zweck zu stiften“, sagt der Musiker. Und er wusste, wofür er sich stark macht. Denn seine Ehefrau Kirsten hatte zuvor viele Jahre auf der Kinderherz-Station der MHH gearbeitet und kannte die Situation dort sehr genau.

 

„Ira Thorsting plante damals, Eltern-Kind-Zimmer für die herzkranken Kinder einzurichten“, erinnert sich der Komponist. Diese Idee fanden er und seine Frau super, denn oft genug hatte Kirsten Grabowski erlebt, wie traurig es war, dass kein Elternteil die Möglichkeit hatte, rund um die Uhr und in Ruhe beim schwer erkrankten Kind zu bleiben. Es war eines der ersten Projekte der Initiative. „Wir waren einfach sehr gespannt, wie es weitergeht“, sagt Grabowski und fügt hinzu: „Der Tatendrang und die Euphorie von Ira haben uns einfach mitgerissen.“ Und darum wollte er das unbedingt aktiv miterleben. Und so wurde er auch Gründungsmitglied des Vereins.

 

Grabowski erklärte sich gleich zu Anfang bereit, für den Verein ein Lied zu komponieren. „Ich habe versucht, das Projekt „Eltern-Kind-Zimmer“ in Metaphern zu beschreiben und Menschen dazu zu bewegen, mitzumachen“, erzählt er. Und die Zeile "und es werden immer mehr" habe sich ja dann auch bewahrheitet. Inzwischen hat er einen neuen Text geschrieben, den er aber noch vertonen muss. Darin beschreibt er die weiteren erfolgreichen Projekte des Vereins „Kleine Herzen Hannover.“

 

„Ich kenne keinen Verein, der engagierter und umtriebiger ist als die Kleinen Herzen Hannover“, stellt Grabowski fest.  Er selbst sei nicht besonders aktiv, kümmere sich um die Internetseiten und mache die Kassenprüfung. Voller Überzeugung konstatiert er: „Ich bin immer wieder stolz darauf, dabei zu sein. Vor allem, weil Ira Thorsting und ihre engsten Mitstreiter mit ihren tollen Ideen schon so viel verändert und bewegt haben.“ Ralf Grabowski ist in der Musiker-Szene kein Unbekannter. Er spielt vier Instrumente und hat schon diverse Veranstaltungen zugunsten der „Kleinen Herzen“ mit seinen Bands „DeisterJungens“ und „Ayni“ begleitet. „Es war nie schwierig, meine Bandkollegen dafür zu begeistern, ohne Gage für unseren Verein zu spielen. Allen war es stets eine Herzensangelegenheit“, sagt der 55-jährige.

 

Neben der Unterstützung der herzkranken Kinder und deren Eltern sei es aber auch wichtig, etwas für die Pflegekräfte und Ärzte zu tun, sagt Grabowski. Es gebe viel zu wenige geeignete Mitarbeiter in diesem Bereich. Es sei ein Unding, dass auf der Kinder-Intensivstation der MHH Betten leer stünden, weil Pflegepersonal fehlt. Grabowski glaubt den Grund dafür zu kennen: „Solange Pflegepersonal schlecht bezahlt und verheizt wird, wird sich die Situation nicht ändern. Bessere Gehälter würden auch ein besseres Personalmanagement möglich machen.“

 

Zum 15-jährigen Bestehen der Hilfe für herzkranke Kinder wünscht er sich weiterhin viele Unterstützer und eine gute Zusammenarbeit mit der MHH, „die besonders wichtig sei, um die vielen Projekte umzusetzen“. Der Vereinsvorsitzenden Ira Thorsting wünscht er „viel Kraft und Gesundheit“ für die weitere Arbeit. Grabowski: „Der Verein steht und fällt mit dem Engagement von Ira Thorsting.“ Rückblickend auf die 15 Jahre stellt er fest: „Ich würde mal sagen: Viel geschafft in all den Jahren! Hut ab! Weiter so!“ Und in seiner Hymne heißt es zum Schluss: „Kleine Herzen sind jetzt nicht mehr allein. Deshalb werden sie bald wieder kräftig sein. Hand in Hand kann man so viel erreichen und mit einem Herzen setzen wir ein Zeichen.“ (nds)

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Ralf Grabowski mit der Band Schwarz Weiß