Krisenbegleiter im Krankenhaus

Ein Projekt von "Kleine Herzen Hannover e.V.- Hilfe für kranke Kinderherzen"

Wie gehe ich mit Eltern und Angehörigen in schwierigen Situationen um?

Wie schütze ich mich vor übermäßigen psychischen Belastungen? 

 

Im beruflichen Alltag auf Kinderintensivstationen wird das Personal immer wieder mit Situationen konfrontiert, in denen sie mit akuten Krisensituationen wie dem plötzlichen Tod oder einer akuten schweren oder chronischen Erkrankung ihrer Patienten auseinandersetzen müssen.

 

Dies führt zu einer außerordentlichen psychischen Belastung sowohl bei den Eltern der betroffenen Kinder, als auch beim behandelnden Personal. Insbesondere durch die Arbeit des pädiatrischen Intensivnetzwerkes zeigt sich, welch hoher Bedarf an Unterstützung in diesen Situationen besteht. Durch den Mangel an Trauma-Psychologen oder weiteren beratenden Einrichtungen kann dieser aber nicht gedeckt werden.

 

Um Eltern und Familien schwer erkrankter, verletzter sowie verstorbener Kinder aber auch die behandelnden Teams in dieser schweren Situation sowie über den Zeitraum des Klinikaufenthaltes hinaus professionell psychologisch und sozial begleiten und unterstützen zu können, hat der Verein "Kleine Herzen Hannover" das Projekt "Krisenbegleiter im Krankenhaus" entwickelt. Gemeinsam mit Dr. Michael Sasse, Leitender Oberarzt der Kinderintensivstation der Medizinischen Hochschule Hannover, und dem Institut für Human Resources in Freiburg wurde daraus die Aufgabe, ein Kriseninterventionsnetzwerk aufzubauen. Dabei soll sich im pädiatrischen Netzwerk PIN ein überregionales Netzwerk etablieren, dessen Basis professionell zum Krisenbegleiter ausgebildete Ärzte und Pflegekräfte sind.

 

Die bisherigen Kurse wurden außerordentlich gut angenommen. Das Projekt finanziert "Kleine Herzen Hannover" aus Spendenmitteln. Für diese Idee wurde der Verein mittlerweile bundesweit mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

 

Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen pro Kurs begrenzt. Eine hochqualifizierter Ausbildung wird durch das Institut für Human Resources (IHR, Freiburg), das eng mit dem DRK zusammen arbeitet, gewährleistet. Lerninhalte des Kurses werden psychische Stress- und Belastungsfaktoren betroffener Eltern, Trauer- und Belastungsreaktionen sowie -störungen, gesundheitsförderliche Bewältigungsstrategien, Salutogenese und Resilienz, Gesprächsführung sowie Selbstschutz und Psychohygiene sein.

 

Zielgruppe & Kursinhalte

Das Angebot richtet sich an sozial kompetente und psychisch belastbare Menschen mit psychologischer, seelsorgerlicher oder medizinischer Profession (Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und weitere) im Kontext der intensivmedizinischen, kardiologischen, onkologischen oder psychosomatischen Versorgung von Kindern.

 

Ausbildungsziel

Die Teilnehmenden werden durch den Kurs befähigt, Eltern und Angehörige schwerkranker, -verletzter oder verstorbener Kinder kompetent psychosozial begleiten zu können.

 

Ausbildungsinhalte

  • Psychische Stress- & Belastungsfaktoren betroffener Eltern
  • Trauer- & Belastungsreaktionen sowie -Störungen
    • Akute Belastungsreaktion & Posttraumatische Belastungsstörung
    • Anpassungsstörung, Depressive Störung
    • Trauerreaktionen, gesunde & pathologische Trauer
  • Gesprächsführung in Krisensituationen
    • Grundlagen gelingender Kommunikation
    • Handlungsprinzipien akuter und mittelfristiger Nachsorge
    • Kommunikation in Krisen
    • Interkulturelle Aspekte
  • Selbstschutz & Psychohygiene
    • Eigene Grenzen & Ressourcen
    • Förderung der eigenen Resilienz
    • Kollegiale Beratung & Supervision

Termine 2023

Ausbildung zum Krisenbegleiter / zur Krisenbegleiterin im Krankenhaus

  • Kurs 33: 14.02. – 17.02.23
  • Kurs 34: 26.04. – 29.04.23
  • Kurs 35: 21.06. – 24.06.23
  •  Kurs 36: 01.11. – 04.11.23

 

Fortbildungen für Krisenbegleiter / Krisenbegleiterinnen im Krankenhaus

  • Fortbildung 33: 08.03. – 09.03.23 Thema: Krisenbegleitung in Konfliktsituationen
  • Fortbildung 34: 19.06. – 20.06.23 Thema: Selbstschutz & Psychohygiene
  • Fortbildung 35: 29.08. – 30.08.23 Thema: Krisenbegleitung in besonderen Familienkonstellationen
  • Fortbildung 36: 09.11. – 10.11.23 Thema: Krisenbegleitung im interkulturellen Kontext

Organisation des Kurses

Teilnahmegebühr:

Die Teilnahme ist für Mitarbeiter aus den PIN-Kliniken kostenfrei. 

Die formlose Anmeldung zum Workshop ist per Mail, Fax oder Telefon möglich.

  

Anmeldekontakt:

Medizinische Hochschule Hannover

Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin 

Frau Bulin oder Frau G. Handke

Carl-Neuberg-Str. 1

30625 Hannover 

Telefon: +49 511 532-6752 oder -6751

Fax: +49 511 532-9038

pin@mh-hannover.de

  

Anmerkung:

Der Verein "Kleine Herzen Hannover - Hilfe für kranke Kinderherzen" finanziert dieses von ihm initiierte Projekt seit 2014 und ist auch weiterhin auf Spenden angewiesen.

 

Spendenkonto: 

Kleine Herzen Hannover e.V.

Sparkasse Hannover

IBAN: DE 82 2505 0180 0900 4504 01

BIC: SPKHDE2HXXX

Stichwort: Kriseninterventionshelfer

 

Weitere Informationen auch hier: 

https://www.mh-hannover.de/36969.html

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